DOTD-Forum

Habe kürzlich eine erste Vorab-Review des Remakes im www gelesen, und die klang sehr vielversprechend: Relativ viel Gore (nicht dass das für mich einen guten Film ausmachen würde) und angeblich überhaupt um Klassen besser als die fade Erstverfilmung von 1979 (was aber wohl auch keine grosse Kunst ist). Bin schon sehr gespannt darauf - wie seht ihr das?

Naja, meine Antwort zu Remakes ist ja allgemein bekannt: Wozu gute Filme in die Neuzeit tragen?
Es ist verschwendete Zeit, solche Filme zu drehen, stattdessen sollten sie mal wieder den Pioniergeist foerdern, sprich jene Leute die sich auch mal was eigenes trauen.
Es nimmt nämlich langsam echt Überhand mit den Remakes.

Gruß Amoebe

Prinzipiell gebe ich dir absolut Recht, was Remakes betrifft, Sven - nur: "Amityville Horror" ist meiner Meinung nach halt ein Film, dem eine "Neuinterpretation" echt nichts schaden könnte...

Hm....hmmmm ja aber weisste mich stoert ja auch noch dabei, wie die alten zeiten "ausgelöscht" werden.
Es ist doch gerade interessant zu sehen, wies frueher war, ohne Handys, Internet etc. Die Klamotten, die Autos, klobige Telefone, sowie die Musik.

Nehmen wir z.B. das Remake vom Texas Kettensägenmassaker. Die Version von Tobe Hooper war "dreckig", man spürte den Ekel richtig. Diese verwaschenen farbfilme aus den 70ern haten eben ihr besonderes Flair.
Michael Bays Version hatte  gute Schnitte und Gore-Effekte, aber die Story, naja und der gesamte Film wirkte so "aufpoliert".

Remakes machen für mich nur dann einen Sinn, wenn z.B. im Original nicht das erreicht werden konnte, was mal ursprünglich vorgenommen war.
Nehmen wir hier an dieser Stelle "The Thing" von Howard Hawks, der auf einer Romanvorlage basiert. Carpenter ( der ja auch ein Fan von Hawks war ) hat deswegen sein "The Thing" gemacht, um der Romanvorlage gerecht zu werden.
Allerdings verstehe ich nicht, wie Carpenter seinen eigenen Film The Fog als Remake zur Verfügung gestellt hatte.
The Fog ist meiner Meinung nach einzigartig, eben ein Pionierstueck aus einer besonderen Zeit, nämlich, als Filmemachen noch ein echtes Handwerk war.

Gruß Amoebe

Jetzt werde ich wahrscheinlich Haue bekommen, aber ich muß ganz ehrlich sagen, dass mir persönlich das Remake von "TCM" besser gefallen hat als das Original - ein für heutige Zeiten ziemlich derber Film, und nicht bloß schaler Teenie-Horror á la "Scream". Hooper's Erstfassung finde ich zwar schon ziemlich gut, aber ich halte sie letztendlich für etwas überbewertet (das selbe gilt übrigens auch für Romero's "Night of the Living Dead"). Definitiv unnötig sind jedoch die Remakes von Carpenter's "Assault" und "The Fog".

Hehehehe, dann duck dich mal Doc...Scherz beiseite. Das Remake von TCM ist blutig, habe selber gestaunt, aber der Flair der alten 70er Jahre wird gnadenlos ausgelöscht.

Gruß Amoebe

Ich meinte jetzt gar nicht so sehr den Gore-Faktor des Remakes, sondern in erster Linie den psychologischen Horror, der da reingepackt wurde. Hab ich für mich selbst schon ziemlich intensiv empfunden; nicht zuletzt wegen dem einmal mehr grandiosen Mr. R. Lee Ermey, dessen Darstellung als Sheriff in der neuen Fassung beide "Leatherfaces" zusammengenommen wie harmlose Kuschelbären erscheinen lässt! Klar, dass Hooper's Original schon allein aufgrund der enormen budgetären Unterschiede zwischen den beiden Versionen wesentlich rauher und ungeschliffener wirkt (bzw. natürlich auch ist), aber meiner Meinung nach ist das neue "TCM" schon absolut prächtig gelungen. Hat mir persönlich seinerzeit auch Mut für das "Dawn"-Remake gemacht...welches ja bekanntlich auch nicht übel war!  [13]

HIho,
also bei TCM muss ich dem Doc recht geben. Nach mehrmaligem Ansehen, inklusive einem Direktvergleich fand ich das Remake auch gelungener. Klar ist es irgendwie schade, dass in letzter Zeit immer mehr Klassiker neu aufgekocht werden, und die meisten Remakes sind definitiv nur billige (damit meine ich nicht das Budget) Kopien. So sehe ich es übrigens immer noch beim Dawn-Remake, dass mir trotz gutem Willen nicht gefallen will.
Amityville allerdings ist meiner Meinung nach genau so wie er sein soll. Da ist wirklich kein Remake nötig. Da die Story ja auch nicht unbedingt berauschend originell ist, frage ich mich sowieso, warum ein Remake und nicht einfach einen Film in einem Spukhaus. Gibts ja ausser Amityville noch reichlich andere, die ungefähr den gleichen Plot haben. Letztlich gehts dabei doch nur darum eine billige Story noch einmal unter einem bekannten Namen verkaufen will.
Was bei The Fog noch anders gemacht werden soll, so dass sich der Film vom Original nicht nur durch eine etwas andere Mode unterscheidet, ist mir auch nicht klar. So wie er ist, ist er doch perfekt.

Gruss Hazy

Ja aber es erweckt auch den Anschein, daß sich keiner mehr was getraut, etwas eigenes zu schaffen. Dann schon lieber ein Remake, so nach dem Motto: Was vor 20 Jahren Kasse gemacht hatte, soll heute nochmal Kasse machen.
Auffallend ist ja auch, daß es immer mehr Remakes pro Jahr werden, denkt mal zurueck an die 80er, wieviele Remakes wurden uns da beschert?
Das Gleiche gilt auch für die Musikbranche, wo ja nun rücksichtslos gecovert und gesamplet wird, was das Zeug hält.

Und wenn dann schon mal neuere Filme kreiert werden, so kranken an sie meist an ihrer dümmlichen Story und hypermäßigen Effekten. Kann man ja bei der Matrix-Trilogy sehen. Teil 1 war erste Sahne, wohingegen Teil 3 eher im Kaffee-Satz herumdümpelt.

Vor meinem Urlaub hatte ich mir den Streifen "Auf dem Highway ist die Hoelle los" gegoennt und wenn man bedenkt, wie witzig, genial und billig der aufgemacht ist und das mit DER Starbesetzung damals. Und wie sich die Darsteller alle selber so durch den Kakao gezogen haben. Aber Filme dieser Art werden heute nicht mehr gemacht.

Im Endeffekt ist das Kino zu einem lebenden Toten mutiert, aus dem kein neues Leben mehr kommt.

Gruß Amoebe

Nicht noch ein "Amityville Horror"-Film!!!

Eigentlich habe ich schon die Hälfte der Fortsetzungen als Remake betrachtet. Wobei mir der zweite Teil eigentlich am besten gefiel.

Wie viele Amityville-Filme gibt es eigentlich? Acht, oder noch mehr???


donshadow

Tja und die gleiche Frage koennen wir uns zu den Halloweens, Freddys und Jasons stellen, es werden entweder immer mehr Fortsetzungen, oder Remakes.

Gruß Amoebe

Habe am Wochenende das Making of im TV gesehen. Sah gar nicht mal so schlimm aus, wie ich es mir zuerst vorgestellt hatte. Das mag wohl sicherlich auch an der Mitarbeit von Michael Bay zutun haben. Schließlich hatte er ja ein relativ gutes Remake zu TCM abgeliefert.

Hat mich nur gewundert, dass das alte bekannte Haus nicht verwendet wurde.

Hat den schon jemand den neuen Amityville-Film gesehen?

donshadow

Negativ, aber dafür verkaufen se nun das Original in allen Läden und die Preise fallen, wenn das so weitergeht werde ich auch da mal zuschlagen.

Gruß Amoebe

Auch wenn die Preise fallen, das Original von "Amityville Horror" ist und bleibt ein langweiliger Stinker und kommt mir nicht ins Haus.

Wenn schon Geisterhausthriller, dann noch mal "Ju On - The Grudge" (japs Original) oder "Ju On 2" (habe ich übrigens gestern gesehen und hat mich fix und fertig gemacht!)


Grüezi,

Fraenklin  [1]

Kann mich dazu ned äussern, dazu isset zu lange her, daß ich den Film gesehen habe.

Gruß Amoebe

Ich kann Fraenklins Aussage bestätigen:

der erste Film ist nicht so die Wucht. Da hat mir der zweite Teil weitaus besser gefallen.
Und die restlichen Amityville-Film sind eh nur Zeit- und Geldverschwendung.


donshadow

Ok überzeucht, vielleicht borge ich ihn mir noch mal zur Erinnerung aussser Videothek aus. Bei einem Euro kann man ned viel falsch machen.

Gruß Amoebe

Die Missus und ich werden uns den Film heute abend reinziehen, nachdem wir bisher nur Gutes darüber gehört haben - bin schon sehr gespannt und werde euch dann sagen, wie's war.

Also, falls es wen interessiert, hier meine Kurzkritik:

Solide Mainstream-Horror-Unterhaltung - nicht weniger, aber sicher auch nicht mehr. Von der eigentlichen Legende rund um das Amityville-Haus ist im Remake jedenfalls nicht mehr viel übriggeblieben. Hat schon der erste Film von 1979 die Berichte von George und Kathy Lutz grösstenteils etwas plakativer und dramatischer dargestellt, als sich die Dinge in Wahrheit (?) angeblich zugetragen haben sollen, so ist man in der neuen Version diesbezüglich noch mehr ins Extrem gegangen. Gruselig ist "Amityville Horror 05" jedenfalls keineswegs - der Film setzt vorwiegend auf reisserische Schockeffekte der mitunter recht derben Art. Und was mir inzwischen schon unangenehm auffällt ist die Tatsache, dass offensichtlich in beinahe jedem Hollywood-Horrorstreifen seit "The Ring" immer ein bleiches totes Mädchen mitspielen muß (so auch hier). Wie gesagt, als reines Entertainment war der Film OK, aber etwas mehr Atmosphäre und vor allem mehr Anlehnung an die von den Lutz's erzählten Geschichten wäre mir lieber gewesen. Grosser Pluspunkt allerdings: Ryan Reynolds war in der Rolle des George Lutz ganz ausgezeichnet, hat mir echt gut gefallen.

Danke für deine Info Doc, aber das mit dem bleichen Mädchen, ist mir bisher ned aufgefallen, aber wenn ich so mal zurückdenke. Läuft da ned son streifen mit Rober de Niro, wo sein komisches, blasses, verstoertes Gör mitmacht?

Glaube der heisst Hide & Seek und irgendwie wirkt der auch wieder so Hollywoodlike.

Gruß Amoebe

Na ja, vielleicht habe ich mit "beinahe jedem Hollywood-Horrorstreifen" etwas übertrieben, Sven, aber nach "The Ring", "Ring 2" und "The Grudge" ist "Amityville" inzwischen immerhin der vierte Film, wo so ein untotes Mädel vorkommt - und das "Styling" ist fast immer das gleiche...

Ich kann mich Fraenklins Meinung nur anschließen, dass das Remake von "Amytiville Horror" ein langweiliger Stinker ist. [2]

Kommt mir auch nicht ins Haus (war ja nur leihweise). [1]

Gruß Monsterman