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Autor Thema: Freibrief für Gewalt?  (Gelesen 7689 mal)
Amoebe
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Splatterpunk


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« Antworten #15 am: 08. April 2003, 15:29:17 »

Hast es auf den Punkt getroffen, Fraenklin. Das was am wenigsten Widerstand leistet ( in unserem Fall Spiele und Filme) wird gnadenlos über den Haufen gefegt.

Apropos Spiele: Bin leidenschaftlicher Tabletopgamer( Brettspiele). Mitte der 80er hatte MB ( Kennen wir ja alle mit dem Bengel, der auf nen Gong haut), die Gamemaster-Trilogie auf den Markt geworfen.
Es waren Strategiespiele der besonderen Art, eines spielte im japanischen Kaiserreich, eines war eine 2.Weltkrieg-Kampfsimulation ( Gutes Game, besser als Risiko, allerdings  u.a mit einer unzensierten Hakenkreuzfahne auf dem Cover) und einem Spiel wo die Vereinigten Staaten von Hussein, der Kommunismus  & Co. (1986!!!!) angegriffen werden.
Und das von einer Firma, die sonst eher Familienspiele auf den Markt wirft.
Hier stimmt das Sprichwort wieder, das jedes Gewerbe seine Schattenseiten hat.

Gruß Amoebe
 
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Ich bin ein potentieller Amokläufer, denn ich höre Heavy Metal, die Musik, die mit dem Teufel im Bunde steht, ich spiele gemeine Killerspiele, in denen die Feinde auch mal bluten, und ich sehe mir Kriegs- und Gewaltfilme an... Wann werde ich deportiert, kriege meine Nummer und darf mich anstellen?
Amoebe
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Splatterpunk


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« Antworten #16 am: 09. April 2003, 10:00:57 »

Hi Dr. Tongue
nochmal zu deiner Frage, warum so viele Elternhäuser versagen:

Die heutige Zeit ist nur noch auf Tempo und "Hip-Sein" ausgerichtet.
Alles muß auf Knopfdruck funktionieren, der Spaßfaktor steht ganz oben, da bleibt keine Zeit seine Kinder zu erziehen.

Ich meine: In den sog. Talkshows werden ständig die rührenden Gesten diverser Tolpatsche ( Ich nenne sie hier mal so), die mit Blumensträussen um die Hand ihre Angebeteten anhalten, sie sagt schüchtern "Ja" und das mediengeile Publikum jubelt, vergißt aber dabei, das eine Ehe nicht nur aus Luft und Liebe besteht, sondern das man dafür auch viel arbeiten und entbehren muß.
Ebenso verhält es sich mit den Vaterschaftstests, entweder reagieren die Kerle bei Bestätigung gerührt und sie lügen ständig den werdenden Müttern, das sie von nun an alles für die neue Familie tun werden, oder aber sie lehnen jedwede  Verantwortung theatralisch ab. Bereits diese Vorgehensweise der Medien wertet Kinder als rührende Ramschartikel ab, wie Spielzeugpuppen.

Ferner schaffen sich zwar viele Menschen unkontrolliert Kinder an, und kommen dann aus dem Staunen nicht heraus, weil sie feststellen müssen, das Kinder einen emensen Aufwand von einem abverlangen.
Also werden sie unkontrolliert mit Videospielen und Filmen "ruhiggestellt". So haben dann Mami und Pappi wieder Zeit für ihre Hobbys, oder anderen Belanglosigkeiten widmen.
So werden die Kiddies zu "gefühlskalten Automaten".
Sie sind kaum noch in der Lage sich zu konzentrieren ( z.B. Lesen sie immer weniger), verlernen sogar das Spielen auf dem Spielplatz( man sieht sie dort nur gelangweilt herumlungern).

Klingt ziemlich düster, was ich hier schreibe, aber so lebt der Großteil der Bevölkerung nach diesem Schema.

Gruß Amoebe
 
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Dr. Tongue
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« Antworten #17 am: 10. April 2003, 00:41:19 »

hi ameobe,

ich möchte Fraenklin beipflichten.

Du wirst sicherlich auch die Dokumentation über Jürgen Bartsch verfolgt haben.
Damals war nichts mit Horrorvideos und -games. Lediglich eine Ruhrpott-Familie, die sich mit allen Mitteln aus dem Elend Nachkriegsdeutschlands eine Existenz aufbauen wollte. Ja, adoptiert haben sie ihn sogar ("...rührender Ramschartikel...").
In Hamburg würde ich gerne das Thema mit Dir diskutieren.

cheers...Dr.Tongue



 
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Splatterpunk


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« Antworten #18 am: 10. April 2003, 06:31:56 »

Hi Tongue,
habe das Buch "Der Zwang zur Serie", da wird sehr gut über Bartsch berichtet, die beiden Dokus über ihn habe ich auf Video.

Krasser kann man sein Leben nicht beschreiben und seine späteren Auswirkungen.
Können uns gerne über das Thema in Hamburch unterhalten.

Gruß Amoebe
 
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