Ich habe nur ein Problem mit Uncharted 2: Unter Dieben und das ist eigentlich als großes Kompliment zu sehen: Alle paar Stunden muss ich beim Zocken `ne Pause einlegen, weil ich mich sonst an die `Awesomeness` des ganzen Games gewöhne und es dann nicht mehr so sehr zu schätzen weiß. Fallout 3 und GTA IV haben dieses Problem nicht so sehr, weil mir diese Games immer wieder gefühlte Ruhephasen bieten, in denen ich entspannt umherfahre oder herumwandere. Uncharted 2 lässt mich nicht mal in den übergangslos eingebauten Cutscenes abschalten, das Spielerlebnis ist von vorne bis hinten auf jeder Ebene eine homogene Erfahrung. Zum ersten Mal schafft es ein Klassespiel dieser Generation, seine Vision ohne irgendeinen merkbaren Kompromiss auf den Bildschirm zu zaubern. Die Optik ist oberste Spitzenklasse, ohne dabei an Schauplatzgröße oder Details in der Ferne zu sparen, die Shootouts haben ein ausgeprägtes Coversystem, ohne dabei Dynamik oder Aktionsmöglichkeiten einzubüßen, die Story ist stimmig aufgezogen, ohne dabei das Spiel selbst zu bremsen und der Multiplayermodus setzt alle Stärken des Soloteils funktional um, kommt trotzdem wie ein vollwertig eigenständiger Modus und nicht wie ein Verlegenheitsanhängsel daher. Natürlich bieten die linearen Pfade, der `Moderner Indiana Jones`-Style und das grundlegende Genre von Uncharted auch das benötigte Potenzial, ein Spiel dermaßen kantenlos poliert und begeisternd inszeniert wirken zu lassen. Es zu nutzen scheint aber eine hohe Kunst zu sein, sonst müsste sich jedes Spiel dieses Typs auf dem Qualitätslevel von Naughty Dogs Serie befinden. Die inhaltliche Tragweite eines BioShocks oder die komplexe Tiefe eines starken Rollenspiels erreicht Nathan Drakes Abenteuer mit all seiner Leichtigkeit dabei zwar nicht, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben. Kein Spiel ist perfekt, kein Konzept kann allumfassend sein und das will man als Spieler ja auch nicht unbedingt. Dieses hier zeigt sein Genre allerdings so nahe dran wie kein Titel zuvor es in seinem jeweiligen Genre geschafft hat und dann brilliert es zu allem positiven Überfluss technisch auf so beeindruckende Weise, dass man ihm den ein oder anderen nicht vorhandenen Fehler sogar auch noch verziehen hätte. Nach all der Negativstimmung der ersten Jahre nach Verkaufsstart dürfte es die PlayStation 3 damit endgültig geschafft haben, sich in die Herzen der Gamer zu spielen. Ich muss hiermit nämlich auch festhalten, dass Uncharted 2 nun der allererste Exklusivtitel einer aktuellen Videospieleplattform ist, der die volle Punktzahl bei AreaGames abgesahnt hat. Unter Dieben ist nicht bloß meisterlich vollbrachtes Designhandwerk mit Grafik zum Augenausreiben an der absoluten Gesundheitsgefährdungsgrenze. Mit seinem so noch nie zuvor wie aus einem Guss wirkenden Bombastscriptsequenzenfeuerwerk macht es vorgefertigte, lineare Levels so natürlich fühlbar und glaubwürdig erlebbar als würden sie gerade tatsächlich in Echtzeit stattfinden. Uncharted 2 mag visuell und vom Storytelling her Animationsfilmniveau erreichen, im Gegensatz zu Metal Gear Solid und Fahrenheit kommt dabei aber nicht das Gefühl auf, als Ausgleich dafür würde einem auch nur ein kleines Stückchen SPIELerlebnis entzogen. Wenn ich mir die Summe des Ganzen ansehe, müsste sich die 10 von 10 aber auch schon ohne diesen bisher einzigartigen Kompositionserfolg rechtfertigen denn... Nathan Drake wischt in technischer, spielerischer und atmosphärischer Hinsicht mit so gut wie jedem `9 von 10`-Titel der aktuellen Generation den Boden auf.
Quelle:
http://www.areagames.de/artikel/detail/Uncharted-2-Unter-Dieben/104854Bringts eigentlich voll auf den Punkt.
Muss noch anfügen das es relativ schnell durchzuspielen ist. Habs mir gestern in der Videothek geholt und eben beendet. Aber das Spiel bietet noch soviel zu erkunden( als Bsp. sei hier erwähnt das ich erst ca. 30 der 100 Schätze in den Maps gefunden habe.
Gruß, CyRuZ